Impression
Urlaub - 27.12 – 17.01.
Direkt
nach Weihnachten begann unser dreiwöchiger Urlaub, auf den wir uns
schon lange Zeit gefreut hatten. Er bot uns die Möglichkeit zu
unserem Projekt Abstand zu gewinnen, um dann mit neuer Energie und
Ideen zurückzukommen. Auch lernten
wir
andere Seiten unseres neu gewonnenen Heimatlandes kennen. Dafür sind
wir quer durch die Philippinen gereist und haben eine Vielzahl von
Inseln besucht. Jeder einzelne Ort war so schön, dass wir gerne
länger geblieben wären. Die Vorfreude auf die nächste Destination
machte den Abschied allerdings nicht allzu schwer.
Wir
reisten zusammen mit den beiden anderen Freiwilligen Lena und Evin -
“four rangers on tour!”
Destination
I: Boracay
Cebu
City verließen wir am Abend des 26. Dezembers, um mit der Nachtfähre
13h nach Iloilo
zu
fahren.
Dieser
erste Stop lag allerdings nur auf der Strecke zu unserem eigentlichen
Ziel, Boracay. Den Vormittag nutzen wir, um den ehemaligen
Regierungssitz der Philippinen zu besichtigen. Iloilo beistzt eine
große Zahl eindrucksvoller Herrenhäuser aus dem 19. und 20.
Jahrhundert, deren Architektur von der spanischen und amerikanischen
Kolonialzeit stark geprägt
ist.
Leider
ist ein Großteil der Häuser infolge des zweiten Weltkrieges und des
wirtschaftlichen Zusammenbruchs dem Verfall preisgegeben. Wir
schlenderten durch die Stadt auf der Suche nach den alten Häusern
und stiegen anschließend auf das Dach des Rathauses, von dem wir
einen gigantischen Blick über die gesamte Stadt erhielten.
Nach
weiteren sechs Stunden Busfahrt in den Norden der Insel erreichten
wir Caticlan und nach einer kurzen Fährenfahrt kamen wir endlich auf
der sieben Kilometer langen und 500 Metern breiten Insel Boracay an.
Sie ist bekannt für ihren vier Kilometer langen traumhaften White
Beach, der einem Postkartenidyll gleicht. Dort verbrachten wir vier
Tage, entspannten an verschiedenen, tollen Stränden und unternahmen
Aktivitäten wie Parasailing, Sonnenuntergangssegeln oder einer
Inselhoppintour. Auch das Nachtleben zu erkunden durfte nicht fehlen.
Wir schlossen unseren Aufenthalt an Silvester mit Wein und Käse auf
der Dachterrasse des Hostels und einem tollen Feuerwerk über dem
Meer.
Destination
II: Manila
Am
nächsten Tag ging es mit dem Flugzeug weiter nach Manila, der
Hauptstadt der Philippinen. Der gewaltige Großraum besteht aus 16
Städten, dessen Zentrum das eigentliche Manila mit 1,7 Mio
Einwohnern bildet. Dort verbrachten wir zwei Tage, in denen wir
zunächst den Rizalpark, dem Wahrzeichen Manilas, besuchten. Der Park
umfasst große Rasenflächen, Ziergärten, Teiche, sowie eine Reihe
von Denkmälern von philippinischen Nationalhelden. Hier steht ein
Monument, das dem Freiheitshelden José Rizal errichtet wurde, der
durch seine Schriften mit zur Revolution gegen die spanische
Kolonialisierung beitrug. Am angrenzenden Schachplatz, wo sich
Stammgäste im Schachspielen messen, durften auch wir vier gegen
einen Profi spielen bzw. verlieren.
Anschließend
besuchten wir “Intramuros”, einem exklusiven Viertel, in dem seit
seiner Gründung 1571 überwiegend die spanische Herrscherelite
wohnte. Ein Großteil der Häuser wurde im zweiten Weltkrieg
zerstört, jedoch wurden sie ihrem Vorkriegsbild getreu
wiedererrichtet.
Am
zweiten Tag unseres Aufenthaltes besuchten wir ein Museum über die
Geschichte der Philippinen, sowie eine Kunstgallerie und gingen
anschließend nach Chinatown, wo wir die Atmosphäre genossen und zu
Abend aßen.
Destination
III: Banaue
Über
Nacht fuhren wir zu unserem nördlichsten Ziel Banaue, das für seine
Reisterrassen, die zum UNESCO - Weltkulturerbe erklärt wurden,
bekannt ist. Für dieses Ziel hatten wir im Vorhinein nichts geplant
und so buchten wir uns Vorort eine dreitägige Wandertour mit Führer
und Unterkunft.
Am
ersten Tag wanderten wir, nachdem wir auf dem Dach eines Jeepneys
noch höher in die Berge
gefahren wurden trotz Müdigkeit - im Nachtbus haben wir kaum
geschlafen - drei Stunden durch die Reisterrassen
zu einer heißen Quelle. Das heiße Wasser in der Quelle kam uns zum
Aufwärmen sehr gelegen, da wir bedingt niedrigerer Temperaturen (20°C im Vergleich
zu gewohnten
30°C in
Cebu)
ziemlich
froren. Wir freuen uns schon auf unsere Rückkehr nach Deutschland -
haltet die Winterjacken bereit!
Am
zweiten Tag ging es wieder auf dem Dach des Jeepneys nach Batad, wo
wir drei Stunden durch die Reisterrassen zu einem Wasserfall
wanderten, der durch seine Größe beeindruckte. Nach unserer
Rückkehr in die Unterkunft für die Nacht war uns das Wandern noch
nicht genug und so liefen wir von der höher gelegenen Pension die
Treppen wieder hinunter durch die Reisterrassen
in das im Tal gelegene Dorf und wieder zurück. Dadurch haben wir uns
das leckere Abendessen mit herrlichem Blick auf die Reisterrassen,
die wie ein Amphietheater
angeordnet sind, verdient. Den tollen Tag schlossen wir mit einem
gemütlichen Beisammensitzen am Lagerfeuer bei schöner Gitarrenmusik
ab.
An
unserem letzten Tag wanderten wir vier Stunden eine weniger steile
Tour durch die Berge und Reisterrassen. Unser Ziel war ein kleines
Dorf, das für seine malerischen Reisterrassen bekannt ist. Von hier
wurden wir mit dem Jeepney abgeholt und zurück nach Banaue gebracht.
Dort endete unsere Tour und über Nacht fuhren wir mit dem Bus
wieder zurück nach Manila.
Destination
IV: Palawan
In
Manila angekommen gingen wir in die größte Mall der Philippinen und flogen abends weiter nach Puerto Princesa, der Hauptstadt
Palawans.
Am
folgenden Tag wollten wir eigentlich einen mehr als acht Kilometer
langen unterirdischen Fluss in einer Kalksteinhöhle besuchen. Über
Nacht wurden wir beide leider schlagartig krank, weshalb uns dieser
Ausflug verwährt blieb.
Am
nächsten Tag fuhren wir mit etwas mehr Energie für zwei Tage in den
den Norden Palawans nach El Nido, dem Tor zum großartigen
Bacuit-Archipel. Wir machten eine tolle Inselhopping Tour, wo wir
durch eine große Lagunge schwammen, sowie durch eine kleine Lagunge
Kajak fuhren. Wir fuhren außerdem einen Schnorchelspot an, wo wir
eine Vielzahl bunter Fische sahen, schwammen durch eine Höhle und
hielten an einem traumhaften weißen Sandstrand, an dem wir uns etwas
ausruhen konnten. Die Vielzahl an Naturgegebenheiten, vor allem das
glasklare, türkisblaue Wasser waren
überwältigend!
Unser
zweiter Tag in El Nido war leider weniger traumhaft: Regen begleitete
uns fast den ganzen Tag. Den Strand, den wir besuchten, konnten wir
daher leider nicht so sehr genießen.
Am
nächsten Morgen ging es auch schon wieder mit dem Van zurück nach
Puerto Princesa, wo wir am folgenden Tag ein Völkerdenkmal
besuchten, wo 154 amerikanische Kriegsgefangene lebendig begraben
worden sollen sein, und liesen unsere Seele im angrenzenden Park
etwas baumeln.
Destination
V: Cebu City
Schließlich
flogen wir zurück nach Cebu City, wo wir aber noch einige Tage in
einem Hostel verbringen sollten, da das größte Festival in Cebu,
Sinulog, stattfand. Uns wurde zuvor empfohlen direkt in der Stadt zu
schlafen, da es aufgrund des großen Verkehrsaufkommens und der
Menschenmassen unmöglich ist, in die Stadt hinein oder aus der Stadt
heraus zu kommen.
Am
Vorabend des Fests
fand ein Feuerwerkwettbewerb statt, wo sechs
Verschiedene
präsentiert wurden und mit einem großen Feuerwerk abgeschlossen
wurde.
Sinulog
wird
zu Ehren des St.
Srn. Niño
(Christkind)
gefeiert, dessen Bildnis mit der Kolonialisierung der Spanier und
damit Christianisierung auf die Philippinen gebracht wurde.
Im Mittelpunkt steht eine große, farbenprächtige Parade mit vielen
Kostümen
und Tänzen, die mit einem deutschen Karnevalsumzug zu vergleichen
ist. Sie endete in einer Schule, in deren Sportkomplex ein
Tanzwettbewerb stattfand. Verschiedene High Schools bereiteten
aufwendige, traditionelle und
beeindruckende Tänze vor. In der Pause sahen wir mit Begeisterung
einem Hiphop Tanzwettbewerb zu.
Als
wir versuchten von diesem Event wieder zurück in unser Hostel zu
laufen, wurden wir von Menschenmassen überflutet und kamen kaum
voran. Als wir es dann endlich geschafft hatten, war unser Körper
mit Farbe von unzähligen Farbschlachten bedeckt.
Abends
gab es ein gigantisches
Feuerwerk,
das wir aus einem Hochhaus beobachten konnten.
Am
Ende unseres Aufenthaltes sollte Klaras Geburtstag stehen. Meine
Eindrücke dazu: Mein Geburtstag wurde perfekt durch ein Feuerwerk und
vielzähligen Geburtstagsständchen auf den noch von Sinulog gefüllten Straßen eingeleitet. Leider war
das Wetter tagsüber
nicht so
gut und so
regnete es den ganzen Tag. Das
hielt uns aber nicht davon ab einen schönen Tag zusammen in Ayala
Mall zu verbringen, zusammen zu frühstücken, abends in unseren
lieb gewonnenen Stammrestaurant zu essen und in einer kleinen,
philippinischen Bar zu schließen.
Nach
diesem
entspannten
Geburtstag
ging
es dann schließlich wieder zurück in die gewohnte Umgebung in San
Pio Village.
Wir
hatten eine wunderschönen Urlaub mit unzähligen, vielfältigen
Erlebnissen. Wir trafen tolle Menschen, sowohl aus den Philippinen,
als auch Reisende aus der ganzen Welt, die
unseren
Urlaub noch
viel schöner gemacht haben. Zu sagen, welche Destination uns am
Besten gefallen hat, ist unmöglich. Jede war auf ihre Weise toll!
Trotz des wunderbaren Urlaubs freuen wir uns auch wieder zurück im
Projekt zu sein um weitere schöne Erfahrungen zu sammeln.
Salamat
ug babay,
Klara
und Marleen