Mitten im Leben
Ein
weiterer spannender, ereignisreicher Monat liegt hinter uns. Wir sind
„mitten im Leben“ in unserer neuen Heimat angekommen und doch ist
kein fester Alltag zu erkennen. Das ist aber auch gut so, da dies
bedeutet, dass viele spontane und spannende Dinge passieren und viele
interessante Aktivitäten stattfinden.
Jede
Woche bringt ihre eigenen Highlights mit sich, kein Tag ist wie der
Vorherige. Und genau das ist es, was wir hier so sehr lieben: Wir
erleben täglich Neues, kommen mit zahlreichen Menschen in Kontakt,
lernen die Philippinen, das Land und die Leute, von den
verschiedensten Seiten kennen.
Unsere
kleinen und großen Highlights des vergangenen Monats möchten wir
nun mit euch teilen.
Besuch
auf der Dumpsite
Diesen
Monat besichtigten wir zwei verschiedene Müllhalden, sowohl
Inayawan-, als auch Umapad-Dumpsite. Ein Großteil der Familien aus
den Häuserprojekten, in denen wir leben, stammt ursprünglich von
den Communitys, den Slums, die sich an die Müllkippen anschließen.
Über unsere Erfahrungen berichteten wir bereits im vorherigen
Blogartikel „Themenbeitrag Müll – der weltweit wachsende
Müllberg“
JPIC
Family Day
Der
JPIC Family Day fand dieses Jahr auf Mactan Island - eine
Insel, die sich direkt an Cebu City anschließt - in einem Beach
Resort am Meer statt. Die gesamte Mitarbeiterschaft von JPIC wurde
zusammen mit ihren Familien eingeladen, wodurch sich uns die
Möglichkeit ergab, sowohl die Mitarbeiter, als auch ihre Verwandten
besser kennenzulernen.
Die
Morgenmesse fand dieses mal ausnahmsweise auf Englisch statt, sodass
auch wir die Impulse und
Interpretationen, besonders während der Predigt, verstehen
konnten. Danach teilten wir uns in vier verschiedene Teams auf, um in
verschiedenen, witzigen Spielen gegeneinander anzutreten.
Für
das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt. Neben einem großen
Mittagessen sorgten die vielen Snacks - typisch für die Philippinen
- dafür, dass wir auf keinen Fall hungrig blieben.
Außerdem
gab es eine Tombola, wo verschiedene Haushaltsutensilien verlost
wurden. Auch wir gewannen ein Salatset, Becher sowie Teller aus
Plastik, wodurch wir unser Küchenequipment erweitern konnten.
Das
Event schlossen wir mit einer einstündigen Bootsfahrt zu einer
kleinen Felseninsel ab, wo wir im glasklaren Wasser schwimmen gehen
konnten.
Fiesta
in Janssen Ville
Wir
besuchten die Fiesta in Janssen Ville, dem Häuserprojekt, in dem
unsere beiden Mitfreiwilligen Evin und Lena wohnen.
Am
Morgen des großen Tages begleiteten wir die Gastmutter der beiden,
um mit ihr zusammen in den Gottesdienst ihrer protestantischen
Gemeinde zu gehen, die außerhalb der Village in einem ländlichen
Bereich der Insel liegt. Die Atmosphäre in der aus einfachen
Materialien gebauten Kirche war einzigartig. Der bewegende,
berührende Gesang des Chors nahm einen großen Teil der insgesamt
zweistündigen Messe ein.
Zurück
in Janssen Ville ähnelte
der
Tagesablauf einer typischen philippinischen Fiesta. Von verschiedenen
Familien wurden wir zum Essen eingeladen- spätestens nach dem
dritten Besuch waren wir bereits alles andere mehr als hungrig.
Natürlich ergaben sich uns
wieder
viele Gelegenheiten Karaoke zu singen.
Eine
beliebte philippinische Festtagsspezialität ist „Lechon“, ein
gegrilltes Spanferkel. Das Fleisch, das uns an diesem Tag zum Essen
angeboten wurde, stammte von Schweinen, die am Abend zuvor direkt vor
unserer Haustür geschlachtet, ausgenommen und gegrillt wurden. Für
uns war es bewegend dem Tier beim Sterben zuzusehen, das
uns
am nächsten Tag zum Essen angeboten wurde. Hier wurde uns wieder
bewusst, dass es sich bei Fleisch um ein Produkt handelt, das von
einem Lebewesen stammt.
Besuch
in Balay Samaritano
Zusammen
mit unserer philippinischen Mentorin besuchten wir Balay Samaritano,
ein weiteres Projekt von JPIC, in dessen Fokus Straßenkinder aus
Cebu City stehen.
Das
Projekt macht sich zur Aufgabe den Kindern bzw. Jugendlichen eine
warme Mahlzeit zu geben, sofern sie sich zuvor waschen und beten.
Außerdem haben sie die Möglichkeit an einem offenen Unterricht
teilzunehmen, wo ihnen Grundlagen vermittelt werden. Zu den Basics
zählt beispielsweise, dass sie lernen ihren Namen zu schreiben,
einfache Phrasen auf Englisch sprechen zu können oder zu rechnen.
Aktivitäten
in der Preschool
Diesen
Monat organisierten die Preschool-Lehrer als monatliche Aktivität
eine Pyjama-Party, die im Klassenraum und im angrenzenden Garten
stattfand. Zusammen mit den Kindern, die alle in ihren Schlafanzügen
kamen, aßen wir zu Abend und schauten gemeinsam einen Film an.
Wir
beide hatten die Aufgabe, ein klassisches deutsches Stockbrot
vorzubereiten, das wir zusammen draußen über dem Lagerfeuer
grillten. Die Kinder begeisterten sich allerdings eher dafür die
Stöcke gegeneinander in das Feuer zu schlagen, als tatsächlich Brot
zu backen. Daher war am Ende der Teig meist verkohlt und nicht mehr
zum Essen geeignet. Trotzdem hat es ihnen sehr viel Spaß gemacht.
Glücklicherweise waren noch Cracker als Alternative vorbereitet. Es
war eine tolle Sache auf den Philippinen bei knappen 30 Grad zusammen
mit den Kindern um das Lagerfeuer zu sitzen und mit ihnen typisch
deutsches Stockbrot zu machen.
Aktivitäten
in San Pio
Am
Ende
dieses Monats fand eine Sport-Aktivität statt, die um 4 Uhr morgens
mit einem Fun Run und anschließendem Zumba eingeleitet wurde. Später
gab es die Möglichkeit in Teams verschiedener Altersklassen in
Basketball, Volleyball oder Badminton gegeneinander antreten. Die
Gewinner wurden abends bei einer Siegerehrung gekürt. Wir waren -
wie bei vielen Aktivitäten
-
für
die Fotodokumentation zuständig, spielten jedoch auch eine lange
Zeit Volleyball, was uns sehr viel Spaß machte.
Aktivitäten
in der Freizeit
Muscheln
sammeln
An
einem späten Sonntagnachmittag gingen wir zusammen mit unserer
Projektmentorin und einem Mädchen aus der Village an den Strand, um
Muscheln zu sammeln. Wir dachten zuerst, dass wir - wie wir es von
Urlauben am Meer kennen - Muscheln suchen, um später unser Haus
sommerlich zu dekorieren. Doch wir sammelten Lebendige, die wir
später als Abendessen gemeinsam kochten. Es war eine neue Erfahrung
für uns beide sich ein Teil des Essens selbst im Meer - und nicht an
der Fischtheke im Supermarkt - zu holen.
Fiesta
Neben
der Fiesta in Janssen Ville, besuchten wir im Laufe des Monats noch
die im Zentrum von Talisay. Die Straßen waren an diesem Tag
feierlich geschmückt. Um die zahlreichen Essens-, Kleidungs-, Obst-
und Gemüsestände tummelten sich viele Menschen - vergleichbar mit
einem deutschen Jahrmarkt. Nach dem
Herumschlendern
gingen wir zu einer Veranstaltung in der Stadthallte von Talisay. An
diesem Abend wurde die „Miss Tourism of Talisay “ gewählt, die
im Jahr 2017 die Stadt repräsentieren soll. Jedes der insgesamt 16
Viertel der Stadt stellte eine Teilnehmerin. Neben verschiedenen
Show-Acts
präsentierten sich die 16 Kandidatinnen in mehreren Modenschauen –
es wurde ein großer Aufwand für dieses Event betrieben.
Begeistert
von den Fiestas, die wir bis jetzt besucht hatten haben, wollten wir
auch an der Fiesta in Deca-Homes, ein geschlossener Wohnkomplex
direkt neben San Pio Village, teilnehmen. Wir wurden von unserem
Gastbruder und seinen Freunden begleitet. Nachdem wir zu einem seiner
Freunde zum Essen nachhause eingeladen wurden - wir haben hier den
bisher besten philippinischen Nachtisch gegessen - wurden wir vom
sintflutartigen Regen überrascht. Beeinflusst durch den Taifun in
Luzon gibt es hier
in letzter Zeit oft starken Regen, wodurch die Straßen überflutet
werden. Innerhalb kürzester Zeit verwandelten sich die Straßen in
kleine Bäche bzw. Seen. Um nachhause zu kommen, mussten wir
knöcheltief durch das Wasser waten - ein Erlebnis für sich.
Day-Off
An
unserem ersten Day-Off besuchten wir den Mactan-Shrine auf Mactan
Island. Das Denkmal ist in Erinnerung an den Kampf zwischen dem
Stammhäuptling von der Insel Mactan Lapu-Lapu und dem
portugiesischen Kolonialisten Magellan errichtet worden. Dabei wurde
der Seefahrer und Weltumsegler Ferdinand Magellan besiegt und
ermordet und dadurch eine erste Kolonisation der Philippinen
verhindert.
An
einem weiteren freien Tag erholten wir uns in einem Beach-Resort mit
Poolanlage und tollem Strand. Wir entspannten auf einer Liege unter
einem Palmendach - der perfekte Ort, um einfach mal die Seele baumeln
zu lassen.
Unsere
Projektmentorin organisierte an einem weiteren freien Tag eine große
Sightseeingtour in den Süden von Cebu. Zusammen mit Evin und Lena,
Mia und den drei Preschool-Lehrern fuhren wir um 3:15 Uhr in der
Nacht los, d.h. wir sind um 2.15 Uhr aufgestanden - eine Uhrzeit, zu
der wir während der Fiesta schlafen gegangen sind.
Wir
fuhren wieder auf der Ladefläche des Kleintransporters, was vor
allem morgens sehr viel Spaß machte, da kaum Verkehr auf den Straßen
war.
Unser
Ziel war Osmeña-Peak,
der höchsten Punkt in Cebu (1013m
üNN).
Nachdem
wir die letzten 3 km durch die Berge von Cebu gelaufen sind, lag noch
eine 10-minütige Strecke zum Gipfel vor uns, die wir aufgrund der
Steigung und den rutschigen Steinen eher hochgeklettert,
als gewandert sind. Oben angekommen war von der schönen Sicht
allerdings wenig zu sehen, da wir von einer großen Wolke umschlossen
waren und somit nur gegen eine weiße Wand blickten. Da es wegen des
starken Windes kühl wurde und es zusätzlich noch anfing zu regnen,
entschieden uns wieder zurück zu gehen. Trotz des schlechten Wetters
hat sich der Aufstieg auf alle Fälle gelohnt, um die Bergregion
Cebus zu Fuß kennenzulernen.
Zurück
am Transporter angekommen fuhren
wir auf einen Markt und kauften Fisch, um diesen dann bei einer
türkisenen Quelle als Mittagessen zu grillen. Abschließend gingen
wir noch zum Entspannen. Beim Schwimmen entdeckten wir zwei große
Seesterne im Wasser.
Unser
letzter freier Tag des Monats fiel auf Halloween. Zusammen gingen wir
zu einem „Horror booth“ in einer Mall in Mandaue City. Es ähnelt
einer Geisterbahn zum Durchlaufen, in der man von „Zombies“
erschreckt wird.
Wir
hatten bis jetzt eine wunderschöne, eindrucksvolle Zeit in den
Philippinen und hoffen, dass noch viele schöne Erfahrungen folgen
werden, die uns noch mehr von der Kultur und Mentalität zeigen
werden.
Salamat
ug babay,
Klara
und Marleen