Müll entsteht da, wo Menschen sind, also eigentlich überall.
Dabei impliziert der Begriff Müll nicht, dass es sich um nicht mehr brauchbares Material handelt, sondern nur, dass der Rohstoff momentan keine Verwendung mehr findet und deshalb entsorgt wird.

Den Müll rechtzeitig in die Mülltonne zu werfen und diese wiederum am vorgeschriebenem Tag vor die Haustür zu stellen ist das, worüber sich viele im Bezug auf Müll Gedanken machen.
Sobald der Müll abgeholt wurde, verschwindet er aus unserem Sichtfeld und meist auch aus unserem Bewusstsein und scheint vermeintlich nicht mehr zu existieren, doch dies ist nicht der Fall. Der Müll hat noch einen weiten Weg vor sich bis er komplett biologisch abgebaut ist oder zur Wiederverwertung recycelt wird. Besonders Plastik stellt hierbei ein Problem dar, da der Kunststoff bis zu 400 Jahre braucht, um zu verrotten.

Sorgfältig abgepackt und luftdicht verschlossen, so genießen wir unsere Nahrung: Wurst in Plastik eingeschweißt, Joghurt in Plastikbechern, Tüten für den Transport des Eingekauften, die dann in Plastiktüten entsorgt werden, die in gelben Plastiksäcken von der Müllabfuhr abgeholt werden - so entstehen Berge von Müll täglich in den deutschen Haushalten.
Deutschland scheint zwar ein Vorreiter im Thema Recycling zu sein, dafür aber auch im Thema Müllproduktion.




Die weltweiten Ressourcen schonen - Recyceln, Weiterverkaufen oder Reparieren
Recyceltes erwerben
Eigentlich gibt es keinen „Müll“, sondern nur Rohstoffe, die keine Verwendung mehr finden und deswegen entsorgt werden. Aus diesem scheinbar nicht mehr nutzbaren Dingen, kann allerdings durchaus noch Nutzbares recycelt werden, was zu einer nachhaltigen Lebensweise beiträgt.
Um die weltweit immer knapper werdenden Ressourcen zu schonen, empfiehlt es sich, auf recycelte Produkte zurückzugreifen. Momentan bieten nur einzelne Unternehmen aktiv an aus benutzen Materialien Neues herzustellen. Neben Eine-Welt-Läden, die oft recycelte Gegenstände, meist aus Entwicklungsländern importiert, verkaufen, gibt es auch die Möglichkeit, im Internet recycelte Produkte zu erwerben.

Freitag-Tasche (https://www.freitag.ch/de)
1993 suchten die beiden Grafikdesigner Markus und Daniel Freitag nach einer funktionellen, wasserabweisenden und robusten Tasche für ihre Entwürfe. Inspiriert vom bunten Schwerverkehr, der täglich an ihrer Wohnung vorbei brummte, entwickelten sie eine Tasche aus gebrauchten LKW-Planen, ausrangierten Fahrradschläuchen und Autogurten. So entstanden im Wohnzimmer der WG die ersten FREITAG Taschen – jede recycelt, jede ein Unikat.



Gebrauchtes Kaufen, Verkaufen oder Tauschen
Über die Jahre hinweg sammelt sich, neben dem Müll in unseren Mülltonnen, ein Kleiderberg in unseren Kleiderschränken an. Ist das Stück zu klein oder gefällt es nicht mehr, so landet es hier und da neben Eierschalen, Essensresten und gebrauchten Taschentüchern, im Müll.
Will man den Klamotten ein neues Zuhause schenken, die weltweiten Ressourcen schonen und nebenbei dem eigenen Geldbeutel einen Gefallen tun, ist es ein guter Ansatz, die eigenen, noch brauchbaren Klamotten weiterzuverkaufen oder selbst Secondhand einzukaufen.


Kleiderkreisel (www.kleiderkreisel.de)
Neben den bekannten Kleiderflohmärkten und Secondhand-Geschäften gibt es die Möglichkeit über Kleiderkreisel, ein Internetforum, Kleidung zu tauschen, zu kaufen oder zu verkaufen. Diese Seite hat die Mission: „Wir machen Secondhand zu ersten Wahl – weltweit“.




Wer lieber lokal als im Internet einkauft kann sich informieren, ob es neben Second-Hand Shops auch Oxfam Filialen in der eigenen Stadt gibt. Hierbei handelt es sich um einen internationalen Verbund von verschiedenen Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, die sich dafür einsetzen, Menschen in armen Ländern eine nachhaltige und sichere Existenzgrundlage, wie Zugang zu Bildung, gesundheitlicher Versorgung, Trinkwasser und Hygiene-Einrichtungen zu schaffen. Durch den Verkauf gespendeter Kleidung werden die Projekte des Verbundes finanziell unterstützt.





→ Ebay (http://www.ebay.de)
Auf dieser Internetseite gibt es die Möglichkeit, Produkte, wie Kleider, elektronische Geräte, Möbel, Taschen und vieles mehr, die man selbst nicht mehr verwendet, zu verkaufen. Neben dem Verkauf kann auch selbst gekauft oder getauscht werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit nach regionsgebunden Produkte zu suchen. Dies ist beispielsweise hilfreich, um sich den Artikel vor dem Kauf noch einmal vor Ort anzuschauen.


Reparieren statt wegwerfen
Oft wird die deutsche Gesellschaft als „Wegwerfgesellschaft“ bezeichnet. Dinge werden lieber billig gekauft und wenn sie kaputt sind weggeschmissen anstatt sie zu reparieren. Es wird nicht darüber nachgedacht, ob man es noch verwenden könnte. Dabei würde der Müll stark reduziert werden, wenn dies nicht der Fall wäre. Außerdem werden durch das Reparieren Ressourcen gespart.
Manchmal sollte man sich auch schon beim Kauf Gedanken machen, ob man dies oder jenes wirklich benötigt oder nur die Werbung dies suggeriert.


Den eigenen Müllberg reduzieren - Wie ist das möglich?
Ganz auf Müll zu verzichten oder ihn auf ein Minimum zu reduzieren, scheint in der heutigen Zeit nahezu unmöglich. Doch jeder Einzelne kann bereits durch kleine Schritte den eigenen Verbrauch reduzieren und dadurch Ressourcen schonen. Es beginnt schon bei den kleinen Dingen und sollte schon bei diesen eingeschränkt werden.

Alternativen zu Einmalverpackungen verwenden
Es bietet sich an saisonales Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt, beim Bauern in der Nachbarschaft oder in einer nahegelegenen Gärtnerei zu kaufen. Dies ist nicht nur frischer als im Supermarkt, sondern auch garantiert ohne Verpackung. Und wenn man seinen eigenen Korb, Rucksack oder Jute-Beutel mitbringt - auch für Einkäufe im Supermarkt empfehlenswert - ist der Einkauf garantiert plastikfrei. Vergisst man doch mal seine Tasche zuhause und greift zur Plastiktüte, so kann man diese aufbewahren und beim nächsten Einkauf oder als Mülltüte wieder verwenden.
Kauft man das Gemüse und Obst doch im nahegelegenen Einkaufsmarkt ein, können für das Abwiegen anstelle der Plastiktüten von zuhause mitgebrachte, wiederverwendbare Gemüsebeutel benutzen werden.

Wenn man sein Essen von zuhause mitbringt zum Beispiel für die Mittagspause auf der Arbeit, in der Universität oder in der Schule, so bietet es sich an, es in einer Brotbox zu transportieren. Für Getränke bieten sich Glas- oder Stahlflaschen an.




Auf (Plastik-)Verpackungen verzichten
Im Internet gibt es zahlreiche Portale, die sich aus eigener Überzeugung, den eigenen Konsum zu verringern, darauf spezialisiert haben, Produkte ohne (Plastik-)Verpackung zu verkaufen.




Bevor Produkte im Avocado Store verkauft werden, müssen sie bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Die Kleidung, Accessoires und Möbel zum Wohnen und Leben, wie auch Geschenke, die im Online-Shop verkauft werden, sind garantiert ökologisch abbaubar bzw. recycelbar, aus Bioanbau stammend, schadstoffreduziert und in Deutschland hergestellt


Plasno (http://www.plasno.de/)*
Plasno ist Europas erster plastikfreier Online-Shop, in dem Zubehör für das alltägliche Leben und Artikel für den Nachwuchs verkauft, wie auch Geschenkideen anbieten.




Besonders beim Einkaufen von Kosmetika und Haushaltsprodukte scheint der Verzicht auf Plastik nahezu unmöglich. Monomeer bietet Produkte an, die weder den Kunststoff beinhalten, noch mit Plastik verpackt sind.




Auch Laguna baut auf Nachhaltigkeit und verkauft deshalb nur langlebige Produkte, die dem Sortiment von plasno.de ähneln. Es wird garantiert, dass die Artikel ohne Gift- und Schadstoffe, sowie aus aus umweltfreundlichen Materialien hergestellt wurden. Die Motivation der Betreiber lautet: „Wir wollen eurer Gewissen erleichtern, unser Gewissen erleichtern und so neue Lebensfreude schaffen […] Lebensfreude, die unsere Umwelt entgiftet und von Müll befreit.“


Abschließend ist zu betonen, wie wichtig es ist, neben der Müllreduzierung den eigenen Müll zu trennen. Dadurch leistet man zwar keinen aktiven Beitrag, die eigene Müllproduktion zu verringern, doch wird so das Recycling einen entscheidenden Schritt erleichtert.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten seinen eigenen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Jeder Beitrag hilft, ganz nach dem afrikanischen Sprichwort: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“


Salamat ug babay,

Marleen und Klara


*die Angaben sind teilweise nur im Internet recherchiert worden ohne praktische Überprüfung. Benutzen und Kaufen auf den beschriebenen Seiten ist auf eigene Verantwortung.